Sonntag, 17. Juni 2012

Sommerpoesie

Xenopoulos Schule www.xenopoulos.gr


Sommer

Ihr singt von schönen Frühlingstagen,
Von Blütenduft und Sonnenschein,
Ich will nichts nach dem Frühling fragen,
Nein Sommer, Sommer muss es sein.

Wo alles drängt und sich bereitet
Auf einen goldnen Erntetag,
Wo jede Frucht sich schwellt und weitet
Und schenkt, was Süßes in ihr lag.

Auch ich bin eine herbe, harte,
Bin eine Frucht, die langsam reift.
Glut des Sommers, komm! Ich warte,
Dass mich dein heißer Atem streift.

Gustav Falke, 1902
Aus der Sammlung Hohe Sommertage

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